Relegation: Clevere Hertha schafft gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt

Hertha BSC Berlin hat das geschafft, woran nach dem Hinspiel der Relegation niemand mehr ernsthaft glaubte. Die alte Dame drehte gegen den Hamburger SV die 0:1-Pleite aus der ersten Partie durch ein 2:0 an der Elbe. Die Hauptstädter bleiben damit in der Bundesliga – und die Hanseaten müssen sich auf ein fünftes Jahr im Unterhaus einstellen. Am Ende waren die Berliner einfach cleverer.

Spielbericht: Schön war es nicht

Die hohe Fußballkunst war die Partie nicht. Hertha zerstörte alle HSV-Angriffe und vertraute auf schnelle Konter. Die Hamburger hatten zwar viel mehr Ballbesitz (60 Prozent), gewannen die Mehrzahl der Zweikämpfe (59 Prozent) und wirkten technisch überlegen. Doch fanden sie einfach kein Mittel gegen den Ansatz der Berliner. Hertha lief mehr und hatte mehr Abschlüsse (17:10). Die Tore fielen aus Standardsituationen: Das 1:0 besorgte Dedryck Boyota früh (4. Minute). Marvin Plattenhardt konnte in der zweiten Halbzeit nachlegen (63.). In der Schlussphase flog zwar Lucas Tousart auf Seiten der Berliner mit der Ampelkarte vom Feld (90.+6), aber dies sollte nicht mehr ins Gewicht fallen.

Das sagen beide Seiten

Hertha hatte einen inoffiziellen Trainerwechsel vorgenommen. Kevin-Prince Boateng hatte die Aufstellung gemeinsam mit Felix Magath gemacht und das Team in der Woche gemeinsam mit dem eigentlichen Coach vorbereitet. Er stand als Spielertrainer in der Startelf. Dies zahlte sich aus: Der Erfolg sei größer als jede Meisterschaft, erklärte er später. Magath selbst ließ wissen, er werde nun nach Hause gehen und Holz hacken. Es tue ihm um den HSV leid.

Für die Hamburger ergriff Manager Jens Boldt das Wort. Er versprach einen weiteren Angriff auf den Aufstieg. Die Norddeutschen wollten „endlich raus aus dieser Liga“. Einen kompletten Umbruch wird es aber nicht geben. Boldt ist der Überzeugung, dass die Mannschaft „etwas hat entstehen lassen“ in der abgelaufenen Saison, worauf er aufbauen wolle.

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